Der Alant – die Sonnenwurz – ist eine wahre Sonnenpflanze. Schon seine sonnengelben, strahlenden Blüten lassen auf seine stimmungsaufhellende Wirkung an dunklen Tagen schließen. Er unterstützt uns in unsere volle Ich-Kraft und Aufrichtung zu gehen.
Der Alant (Inula helenium) – die Sonnenwurz – ist eine wahre Sonnenpflanze und wohl eine meine liebsten Heilpflanzen. Schon seine sonnengelben, strahlenden Blüten lassen auf seine stimmungsaufhellende Wirkung an dunklen Tagen schließen. Der Alant ist eine große Lichtpflanze, beim Räuchern verströmt seine Wurzel einen unglaublichen Wohlgeruch und bringt Lichtkraft zurück in Körper und Raum. Und vor allem in den doch sehr intensiven Zeiten, wie wir sie gerade haben, führt er uns als menschliches Kollektiv wieder in unsere Mitte. In der überlieferten Heilkunde wird er vor allem für Lunge und Atemwege, bei Verdauungsbeschwerden, depressiven Verstimmungen und als Frauenheilpflanze eingesetzt.
In Verbindung mit seinem Pflanzenwesen nehme ich einen lichtvollen, feinen Raum wahr, der sich vom Herzraum aus öffnet - strukturiert in kleinen Punkten, transparent und leicht, aber gleichzeitig dicht und warm. Eine Wärme, die alles durchdringt. Nach Außen in feinen Strahlen angebunden. Auch zur Erde hin spüre ich eine Dichte und Wärme - wie einen Sockel als Verankerung. Der Boden unter den Füßen fest - unverrückbar, genährt, in innerer Stärke und Sicherheit.
Gemäß der alten Überlieferung wird die Alantwurzel auf recht eigentümliche Weise geerntet. In der Morgen- oder Abenddämmerung wird die Wurzel vorsichtig mit einem Stein gelockert. Schließlich wird der Stein in die Luft geworfen und bevor er wieder den Boden berührt, musste die Pflanze schon samt Wurzel aus dem Boden gerissen worden sein. Auf diese Weise geerntet wurde dem Alant eine ganz besonders große Heilkraft zugesprochen.
Botanik
Der Alant (Inula helenium) gehört zu den Korbblütlern. Er gehört ursprünglich nicht zu unseren heimischen Pflanzen, ist aber schon sehr lange Zeit in Klostergärten und Bauerngärten zu finden. Mit knolligem Wurzelstock und herzförmigen, stengelumfassenden Blättern blüht der Alant von Juni bis September sonnengelb und wird dabei bis zu 2.5 bis 3 Meter hoch.
Heilkunde
In der überlieferten Heilkunde wird vor allem die Wurzel des Alant verwendet. In seiner Signatur und mit seinem Namen Sonnenwurz steht der Alant zum einen für unsere Aufrichtekraft und Ich-Stärke - Ich bin da. Ich bin in meiner Kraft. Dort wo ich bin, strahle ich. Der Alant wirkt herzöffnend und entspannend, was uns ermöglicht aus unserer Mitte heraus in die volle Aufrichtung zu gehen. Sein anderer alter Name ist Elfenampfer und verweist auf seine zweite Wirkung, die Stärkung von Lunge, Herz und Zirkulationskraft, die sich aus der Ich- Stärkung ergeben.
Inhaltsstoffe sind unter anderem Bitterstoffe, ätherisches Öl (‚Alantkampfer’), Beta-Sisterol und Inulin. Verwendet wird die Alantwurzel hier überwiegend bei Angstzuständen und Melancholie, aber auch bei zahlreichen anderen Beschwerden wie Husten und Bronchitis, Verdauungsschwäche, oder Leiden an Galle, Leber, Blase und Niere. Auf Wunden und Geschwüre gelegt sollen die frischen Blätter des Alant bei der Heilung helfen.
Hildegard von Bingen verwendet den Alant in Wein oder Wasser und Honig eingelegt bei Lungenleiden oder Migräne. Sie schreibt „Alant ist von warmer und trockener Natur und enthält nützliche Kräfte. Er soll das ganze Jahr über trocken oder grün in Wein eingelegt werden. Wer an der Lunge Beschwerden hat, soll ihn täglich in Maßen vor und nach dem Essen trinken, und er beseitigt das Gift ( also den Eiter) aus seiner Lunge und unterdrückt den Halbseitenkopfschmerz und reinigt die Augen. Wenn ihn jemand jedoch häufig so trinken würde, würde er ihn wegen seiner Stärke verletzen.“
Daneben gehört der Alant auch zu den alten Frauenheilkräutern. Vor allem bei Wechseljahrsbeschwerden wird er gerne eingesetzt. Er kräftigt das Bindegewebe, unterstützt bei hormonell bedingten Kopfschmerzen nach dem Ausbleiben der Regelblutung oder bei Kreislauf- und Konzentrationsschwäche.
Anwenden kann man den Alant unter anderem als Tee, Tinktur oder angesetzt als ‚Alantwein’. HINWEIS: Nicht in der Schwangerschaft verwenden, da potentiell uteruserregend.
Räuchern
Der Alant ist außerdem eine alte Räucherpflanze und eine meiner liebsten. Die Alantwurzel verströmt beim Räuchern einen ganz wunderbaren, warmen Geruch, der sofort Licht in dunkle Wintertage bringt. Er wirkt dabei segnend, herzöffnend und entspannend. Gemäß der Signaturenlehre hilft uns der Alant in dunklen Zeiten - bei depressiven Verstimmungen, Angst und Zweifel. Er bringt die Sonne und Wärme in unser Herz zurück und unsere Lebenskräfte wieder in den Fluss, er bringt uns zurück in unsere Ich-Stärke und Aufrichtung.
Schon in der keltischen Kultur wurde der Alant vor allem zur Wintersonnwende und während der dunkleren Jahreshälfte verräuchert, um die Lichtkraft hereinzubringen und sich gegen Dämonen und Verzaubernis zu schützen. Falls du mit den Naturwesen und Spirits arbeitest, ist der Alant auch eine wunderbare Räucherpflanze, um ihnen hin und wieder für ihr Wirken zu danken und sie zu ehren.
Rezept - Alantwein
75 Gramm Alantwurzel | 1 Liter Rotwein
Alantwurzel mit Rotwein ansetzen und 10 Tage ziehen lassen. Täglich durchschwenken. Dann abseihen und nach Bedarf mit Honig süßen. Nach der Überlieferung trinkt man vor oder nach dem Essen ein Likörgläschen.
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HINWEIS: Alant nicht in der Schwangerschaft verwenden, da potentiell uteruserregend. Diese Informationen ersetzen nicht die Beratung eines Arztes, Apothekers oder Heilpraktikers. Alle erwähnten Heilpflanzen haben wissenschaftlich belegte Wirkungen oder haben ihre Tradition in der überlieferten Heilkunde und werden schon lange erfolgreich eingesetzt.
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