Eine mystische Nacht. Beltane ist das Fest der Fruchtbarkeit, Sinnlichkeit, Lebensfreude und Ekstase, das den Übergang in die wärmere Jahreszeit einleitet. Schon zu Urzeiten machte man an diesem Tag große Feuer und tanzte in den Mai.
Die große Hexennacht. Beltane ist ein Fest der Fruchtbarkeit, Sinnlichkeit, Lebensfreude und Ekstase, das den Übergang in die wärmere Jahreszeit einleitet. Schon zu Urzeiten machte man an diesem Tag große Feuer, deren Rauch als heilend und reinigend galt. Über ihnen wurde Essen gekocht, man tanzte in den Mai und feierte das Leben. In unserem Kulturkreis gehören zu Beltane traditionell die Waldmeisterbowle, das Flechten von Gundelrebenkränzen und natürlich das Maifeuer.
Altes Mondfest
Als eines der vier Mondfeste im Jahreskreis ist Beltane ursprünglich durch den fünften Vollmond nach der Wintersonnwende markiert. In der Mythologie ist es die Vermählung des Himmelsgottes mit der jungfräulichen Erdengöttin. Sogar der Maibaum mit seiner kranzumfassten Spitze (wie das indische Lingam Yoni Symbol!) ist ursprünglich noch Ausdruck dieser Vereinigung, die die Fruchtbarkeit für das kommende Jahr sicherte. Erst später wurde das Fest auf die Nacht zum 1. Mai festlegt und durch die verchristlichte Walpurgisnacht abgelöst.
Doch Beltane war eigentlich immer eine mystische Nacht und ein sehr berüchtigtes, freizügiges, wildes Fest. Hexen sollen sich in dieser Nacht an Kraftplätzen wie Felsen oder Bergrücken getroffen haben. Sie tanzten bis zur Ekstase und unter Zuhilfenahme von psychoaktiven Pflanzen ums Feuer. Das war natürlich der Kirche später ein Dorn im Auge war. So entstanden die Geschichten vom Hexensabbat, an dem sich die Hexen mit dem Teufel vereinigen und den Menschen besonders großen Schaden zufügen würden. Mit der Christianisierung und den Hexenverfolgungen im Mittelalter wurde das Fest erst einmal verbannt.
Wiederentfachung des Lebensfeuers
Schon zu Urzeiten wurden große Feuer gemacht, welche die Neuentfachung des Elementes Feuers im Jahreskreis symbolisierten. So bedeutet auch das alte keltische Wort Bel 'helles Feuer'. Wie im Innen so im Außen wurde damit das Lebensfeuer in Natur und Mensch wieder neu entfacht und die wärmere Jahreshälfte eingeläutet. Bealtaine ist auch heute noch der irische Name für den Monat Mai. Wie der keltische Gott Belenus und die Göttin Belisama ist wohl auch Belenuntia, das halluzinogene Bilsenkraut, eng mit den Ritualen zu Beltane verbunden.
Männliche und weibliche Energie vereint
Beltane ist das Fest der Vereinigung von männlicher und weiblicher Energie. Wie oben schon erwähnt, wird in der Mythologie an Beltane die Erdengöttin vom Himmelsgott befruchtet. Was über den Winter im Rückzug - als weibliche Qualität, yin - geboren wurde, darf nun durch die männliche, yang Energie einen Vorwärtsschub bekommen. Im Zusammenspiel aus männlicher und weiblicher Kraft, Sonne und Mond, Feuer und Wasser dürfen Dinge in ihre volle Entfaltung gehen, wachsen und gedeihen.
Berauschende Getränke
Zu den Bräuchen um Beltane gehören seit jeher berauschende Getränke wie der Maibock als Bier oder Kräuterweine wie die Maibowle mit Waldmeister. Waldmeister wirkt entspannend, herzöffnend und stimmungshebend. Das intensive Aroma des Waldmeisters ist seinem hohen Gehalt an Cumarinen zu verdanken. Es entfaltet sich aber erst, wenn der Waldmeister schon etwas angewelkt ist. Man sammelt also am besten schon am Nachmittag ein Sträußen für die Bowle am Abend.
Gundelrebenkränze, Maibad & Birkenzweige
Ein alter Brauch ist es auch, an Beltane Kränze aus Gundelrebe zu flechten. Die Gundelrebe gehört zu den alten Zauberpflanzen. Früher wurden im Frühjahr die Kühe nach dem ersten Austrieb durch einen Gundelrebenkranz gemolken, um bösem Zauber vorzubeugen und sicherzustellen, dass die Kühe im kommenden Jahr gesunde Milch abgaben. Die Gundelrebe steht aber auch in ganz enger Verbindung zum Maifest. Im wohl schon späteren, verchristlichten Glauben sagte man, wenn man zum ersten Mai einen Kranz aus Gundelreben trägt, die in der Walpurgisnacht gepflückt wurden, soll man hellsichtig werden und die 'bösen Hexen' erkennen können. Ebenso das reinigende und verjüngende Maibad wie auch die Birkenzweige, die man als Symbol des wiederkehrenden Lebens vor die Türen stellte, gehören zu den Bräuchen um Beltane.
Räucherpflanzen
Wie auch zu den anderen Jahreskreisfest gehört auch das Räuchern zu den Ritualen an Beltane. Zum Räuchern eignen sich da natürlich die aphrodisierenden Pflanzen wie Muskatellersalbei, Rose, Benzoe, Rosmarin oder Styrax. Natürlich ging man zu alten Zeiten noch mit ganz anderen Substanzen ans Werk, die den 'Flug' ermöglichten, wie Alraunenwurzel, Bilsenkraut, Eibe oder Thuja. Die sind aber allesamt giftig und gehören in die Hände von fachkundigen Personen.
Reflektion
Allem voran ist Beltane ein wildes Fest des Lebensfreude. Wer es trotzdem etwas ruhiger angehen möchte oder ein Ritual zur Bekräftigung für sich gestalten möchte, kann folgende Fragen reflektieren. Passend zur Zeitqualität von Beltane ist hier das Erblühen, Wachsen, Gedeihen. Alles ist bereit für den nächsten Zyklus, die große Fülle steht bevor.
Welche Gaben habe ich erhalten, die ich jetzt für den kommenden Zyklus in die Welt tragen möchte?
Wie kann ich meine Ideen und Projekte, jetzt nähren und in die Umsetzung bringen? Was brauchen sie jetzt, um zu wachsen und zu gedeihen?
Welche Entscheidungen darf ich dazu treffen?
Was hilft mir dabei? Für was möchte ich bestimmte Spirits/das Höhere um Unterstützung bitten?
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