Die Birke trägt die Signatur von Lebenskraft, lebendiger Bewegung und Fluss. Mit ihrer weiß-schwarzen Rinde umfasst sie zudem die Polarität zwischen Neubeginn und Auflösung, und unterstützt uns bei Unsicherheit in Übergangsphasen.
Die Birke, Betula. Berkana, ihre Rune die der Weiblichkeit durch und durch. Die urbildliche, archetypische Energie des Neubeginns, des Fließens, des Frühlingserwachens. Die Lebenskraft kehrt zurück, Energien fangen wieder an zu fließen. Das luftige Wesen der Birke ist lebendige Bewegung, Rhythmus, Flexibilität und Fluss. An Orten mit Birkenbeständen finden wir geomantisch unglaublich viel Luftäther. In der Signatur steht ihre weiße Rinde für Neubeginn, Erneuerung und Reinheit, aber auch für Auflösung und Sterbeprozesse. Weiß ist in vielen Kulturen die Farbe des Todes und der Trauer. Auch schwarze Kohle wird letztendlich zu weißer Asche, die fruchtbarer Boden für Neues ist. Die Birke umfasst damit die Polarität zwischen Neubeginn und Auflösung, zwischen Leben und Tod, die fließende Lebenskraft in immer wiederkehrenden Kreisläufen.
Botanik
Die Birke ist mit ihrer weißen Rinde und ihrer lichten, filigranen Krone unverkennbar. Bei uns findet man vorwiegend die Hängebirke (Betula pendula), die vorwiegend an trockenen Standorten wächst und deren Zweige herabhängen, und die Moorbirke (Betula pubescens), die eher in feuchten Wäldern oder in Sümpfen wächst und insgesamt kleiner ist. Beide Arten werden in der Heilkunde verwendet.
Heilkunde
Die Birke ist eine wunderbare Heilpflanze. Die Birkenblätter riechen süßlich und enthalten reichlich Flavonoide, ätherisches Öl, Bitterstoffe, Gerbstoffe, Saponine und Vitamin C. Gemäß ihrer Signatur wird die Birke in der überlieferten Heilkunde verwendet, um wieder in den Fluss zu bringen, was körperlich oder seelisch in eine Erstarrung oder Blockade gekommen ist.
Der Tee aus den Birkenblättern wird zur Ausleitung und Anregung der Nierenfunktion verwendet. Er wirkt durchspülend und entwässernd. Man findet Birkenblätter deshalb häufig in Blasentees (auch als Hausmittel bei wiederkehrenden Blasenentzündungen), aber eben auch in Teemischungen zur Frühjahrs- oder Herbstkur. Ebenso wird die Tinktur verwendet. Auch der vitalisierende Birkensaft, der im Frühjahr angezapft werden kann (allerdings nur am eigenen Grundstück und mit dem nötigen Wissen, um den Baum nicht zu verletzen), wird oft in Frühjahrskuren zum Entschlacken verwendet. Man kann Birkenblätter aber auch einfach mit in den Salat werfen.
Auf der seelischen Ebene wird die Birke angewendet, wenn Lebensenergien blockiert oder gestaut sind, wenn wir in irgendeiner Weise körperlich oder seelisch erstarrt oder festgefahren sind. Sie bringt Dinge wieder zurück in ihren natürlichen lebendigen Fluss. Die Blütenessenz der Birke eignet sich für Übergangsphasen. Wenn wir Altes loslassen und Neues beginnen, unterstützt sie uns bei Unsicherheit und Ängsten.
Rituale und Bräuche
Bei den Kelten war die Birke der Muttergöttin Brigid geweiht. Die Birke ist mit vielen Fruchtbarkeitsbräuchen verbunden und steht mit den Jahreskreisfesten Imbolc, aber auch dem Maifest (siehe Maibaum) in Verbindung. Birkenamulette wurde früher als Schutz am Körper getragen, oder Birkenzweige an Hausecken oder der Haustür platziert.
Empfehlung: Mehr zu Bäumen und ihrer Verwendung in Kulinarik und Heilkunde lernst du in meiner Feierabendtour 'Essbare Bäume' am 8. Mai 2024. Noch gibt es freie Plätze, sei gern dabei. Infos und Anmeldung hier.
***
HINWEIS: Diese Informationen ersetzen nicht die Beratung eines Arztes, Apothekers oder Heilpraktikers. Alle erwähnten Heilpflanzen haben wissenschaftlich belegte Wirkungen oder haben ihre Tradition in der überlieferten Heilkunde und werden schon lange erfolgreich eingesetzt.
Comments