Im Wacholder soll die freundliche Erdgöttin ihren Sitz haben. Der Wacholder gehört zu den ganz alten Räucherpflanzen. Er hat eine starke Schutzwirkung. Auch wird er seit jeher verwendet, um mit den Ahnen in Kontakt zu treten.
Im Wacholder (Juniperus communis) soll die freundliche Erdgöttin ihren Sitz haben. Der Wacholder gehört zu den ganz alten Räucherpflanzen. Er hat eine starke Schutzwirkung. Früher sagte man, wo es nach Wacholder riecht, hält sich der Teufel nicht auf. Verräuchert, eingenommen oder in schutzmagischen Praktiken verwendet, wurde er auch gegen Dämonen und die Pest eingesetzt.
Der Wacholder wird zudem seit jeher verwendet, um mit den Ahnen in Kontakt zu treten. Daher gehört der Wacholder zu den traditionellen Pflanzen, die zu Samhain (Allerheiligen, Allerseelen), aber auch in den Rauhnächten verräuchert werden. Sein Name wird aus dem Althochdeutschen ‚wechalter’ abgeleitet, was übersetzt werden kann als 'Wach-Halter'. Der Wacholder ist also ein ‚Lebendigmacher’, ein Lebensbaum, und Symbol der Fruchtbarkeit, Gesundheit und des ewigen Lebens. So glaubte man auch, dass im Wacholder die Ahnen weiterlebten (‚Wachhalter’). Der alte Name spiegelt sich auch in den noch heute für den Wacholder gebrauchten Bezeichnungen Reckholder oder Weckhalter wieder. Weitere Namen sind Kranewitt oder Rabenauge. Der botanische Name ‚Juniperus’ zeigt auch einen Bezug zur römischen Erdgöttin Juno. Verwendet werden von den Menschen seit jeher Holz, Zweige und in der Küche vor allem die Beeren des Wacholder.
Als Pflanzenwesen nehme ich den Wacholder als unglaublich warm, schützend und erdend war. Er kreiert einen wunderbaren dunklen, geborgenen Raum, der aber gleichzeitig wie von kleinen goldenen Lichtpunkten durchrieselt wird. Der Rauch des Wacholder schafft wie ein stabiles Fundament, auf dem man sicher mit der Erde verbunden ist.
Botanik
Der Gemeine Wacholder (Juniperus communis) kommt entweder als immergrüner Strauch oder als säulenartiger Baum vor und gehört zu den Zypressengewächsen. Seine Nadeln sind graugrün, etwa 1 bis 2 cm lang und sehr stachelig. Der Wacholder bildet schließlich seine bekannten, schwarzblauen Beeren aus, die botanisch aber eigentlich Zapfen sind. Diese brauchen zwei, manchmal sogar drei Jahre, um vollständig auszureifen. Der Wacholder kann unglaublich alt werden. Wir finden Exemplare, die 800 bis 1000 Jahre alt sind, in Ausnahmen sogar bis zu 2000 Jahre. Der Wacholder ist für viele Landschaftsbilder von entscheidender Bedeutung und bietet außerdem den optimalen Schutz für viele Lebewesen. Zur Pflanzengattung der Wacholder gehören ca. 50 weitere Wacholderarten (viele von ihnen sind für den Menschen giftig), von denen in Europa jedoch nur der Gemeine Wacholder und der Sadebaum vorkommen. Eine Verwechslung mit dem Sadebaum sollte man jedoch vermeiden, da auch er giftig ist (auch als ‚Giftwacholder’ bekannt). Hier kann schon ein Hautkontakt mit den Beeren oder Nadeln zu Hautirritationen führen.
Heilkunde
In der überlieferten Heilkunde wird der Wacholder für die verschiedensten Beschwerden eingesetzt. Der Hauptwirkstoff ist dabei sein ätherisches Öl. Die Wacholderbeeren regen die Nierentätigkeit an und wirken wassertreibend. Weiterhin sind sie als Mittel gegen Rheuma und Gicht bekannt. Als Hausmittel wurde der Wacholder auch häufig bei Arthrose, Hautkrankheiten, Bronchitis, Asthma oder Magen- und Darmbeschwerden eingesetzt. Bekannt ist hier auch der Wacholderschnaps.
HINWEIS: Da der Wacholder die Niere reizt, sollte er nicht in der Schwangerschaft oder bei akuten Nierenerkrankungen angewendet werden. Von einer Überdosierung oder dauerhaftem Gebrauch ist auch bei gesunden Menschen abzuraten.
Räuchern
Der Wacholder ist außerdem eine wunderbare Räucherpflanze. Zum Räuchern werden die Nadeln oder das Holz verwendet. Das Wacholderholz gehört dabei zu den ältesten bekannten Räucherhölzern der Welt. Der Wacholderrauch wirkt stark reinigend und desinfizierend, weshalb er schon früher verwendet wurde, um Krankenzimmer auszuräuchern. So soll er bei Erkältungen zum einen die Raumluft desinfizieren, zum anderen soll auch die Krankheit selbst durch den heilsamen Wacholderrauch schneller ausheilen.
Der Wacholderrauch wirkt zudem schützend, gibt innere Sicherheit und Stabilität. Er wirkt vor allem aber auch stärkend und belebend, und fördert den Kontakt zur Erde. Er reinigt die Aura, fördert die Konzentration und schafft geistige Klarheit. Als klassische Ahnenpflanze unterstützt er uns im Ahnenkontakt.
Rezept - Wacholderbeeren Tee
Wacholdertee wird nach der Überlieferung verwendet um die Abwehrkräfte des Körpers zu stärken, die Entwässerung und Entgiftung anzuregen, bei Husten, Sodbrennen und Beschwerden an Leber oder Galle sowie rheumatischen Erkrankungen. Nicht aber bei Nierenleiden anwenden.
1 TL zerdrückte Wacholderbeeren
Die Wacholderbeeren mit 250 ml kochendem Wasser übergießen und abgedeckt 10 Minuten ziehen lassen. Abseiehen und noch warm trinken.
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HINWEIS: Der Wacholder ist bei uns geschützt. Nur im eigenen Garten sammeln oder ansonsten in Handel erwerben. Da der Wacholder die Niere reizt, sollte er nicht in der Schwangerschaft oder bei akuten Nierenerkrankungen angewendet werden. Von einer Überdosierung oder dauerhaftem Gebrauch ist auch bei gesunden Menschen abzuraten.
Diese Informationen ersetzen nicht die Beratung eines Arztes, Apothekers oder Heilpraktikers. Alle erwähnten Heilpflanzen haben wissenschaftlich belegte Wirkungen oder haben ihre Tradition in der überlieferten Heilkunde und werden schon lange erfolgreich eingesetzt.
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