Solidago, in ihrem Wesen eine Pflanze der zwischenmenschlichen Beziehung und des Fließens. Als Heilpflanze bekannt für Nieren- und Blasenleiden, trägt sie auf der seelischen Ebene die Aspekte der Verbindung, Ergänzung und Harmonie.
Solidago – die Goldrute, in ihrem Wesen eine Pflanze der zwischenmenschlichen Verbindung, Beziehung und des Fließens. Die Blüte der Goldrute ist einer der phänologischen Zeiger für den Hochsommer, der jetzt schon langsam in den Frühherbst übergeht. Mit ihrer leuchtend gelben Farbe strahlt sie uns an Wegen und Waldrändern entgegen. Die Goldrute ist das wohl bekannteste Mittel der überlieferten Heilkunde bei Nieren- und Blasenleiden, und wirkt durchspülend und entwässernd.
Die Goldrute trägt in ihrer Signatur die Aspekte der Verbindung, Ergänzung und Harmonie.In Verbindung mit ihrem Pflanzenwesen nehme ich ein unglaublich weiches, fließendes, waberndes Feld wahr. Dieses Feld hat eine sehr wässrige, sanfte und unglaublich lichtvolle Qualität. Es fühlt sich auf eine sehr behutsame Weise einhüllend an. Wie eine Umarmung, in der man völlig aufgeht, sich wieder vollständig fühlt, Abgespaltenes zurückholt. Ein anderer Aspekt, den ich wahrnehme, ist eine große Ruhe und Klarheit. Eine Ruhe, wie sie sich einstellt nachdem man viele Tränen geweint hat, und alles Angestaute rausgereinigt ist.
Botanik
Bei uns gibt es grundsätzlich zwei Arten der Goldrute – die in der Heilkunde meist eingesetzte heimische Echte Goldrute (Solidago virgaurea) und die viel häufiger anzutreffende Kanadische Goldrute (Solidago canadensis). Während die Echte Goldrute sehr wählerisch mit ihrem Standort ist, wächst die Kanadische Goldrute meistens in großen Beständen an Wegen und Waldrändern.
Heilkunde
Die Goldrute ist das wohl bekannteste Mittel der überlieferten Heilkunde bei Nieren- und Blasenleiden. Verwendet werden Kraut und Blüten. Die Goldrute enthält unter anderem Saponine, Flavonoide, ätherische Öle, Phenolglykoside und Kaffeesäurederivate. Sie wirkt durchspülend und entwässernd, entzündungswidrig, antiödematös, leicht entkrampfend und krebsfeindlich. Eingesetzt wird die Goldrute vor allem bei Neigung zu Blasenentzündungen und Reizblase, sowie Nierenleiden aller Art.
Auf der emotionalen Ebene ist die Niere der Verbindung, Beziehungsfähigkeit und den Gefühlen der Liebe oder Freundschaft zugeordnet, aber auch dem Fließen und der Lebenskraft. Enttäuschungen, Schuldgefühle und schmerzliche Erfahrungen in Beziehungen schwächen so letztendlich auch die Niere. Die Goldrute trägt in ihrer Signatur die Aspekte der Verbindung, Ergänzung und Harmonie, und so kann man sie neben Nierenleiden eben auch bei Beziehungsthemen einsetzen. In ihrem Wesen verbindet sie Unvollständiges zu einem harmonischen Ganzen.
Die Goldrute kann als Tee oder Tinktur, Oxymel oder Bade verwendet werden (mit ihrem honigartigen Geschmack kann man die Blüten daneben auch kulinarisch wunderbar für Desserts oder Sirups verwenden).
Räuchern
Als Räucherpflanze wurde die Goldrute früher gegen Dämonen und negative Energien verwendet. Sie unterstützt aber auch mit ihrem Rauch bei festgefahrenen Mustern in zwischenmenschlichen Verbindungen, und verbindet, was getrennt wurde.
Rezept - Goldrutentee
Für einen Goldrutentee 1 TL getrocknetes oder 2 TL frisches Kraut mit kochendem Wasser übergießen. Abgedeckt etwa 5 Minuten ziehen lassen und noch warm trinken. Als Kur für die Stärkung der Nieren wird in der überlieferten Heilkunde empfohlen, 2-3 Tassen des Tees täglich über mehrere Wochen zu trinken.
Rezept - Goldrutenoxymel
Das Oxymel ist eine uralte, aber lange in Vergessenheit geratene Methode um Kräuterauszüge herzustellen und wurde schon von Hippokrates erwähnt. Übersetzt bedeutet der Begriff einfach ‚Sauerhonig’ (oxy = sauer, mel = Honig). Schon die einfache Mischung aus Honig und Apfelessig (oxymel simplex) ist eigentlich bereits ein Heilmittel – es wirkt unter anderem entzündungshemmend, stoffwechselanregend, antibakteriell und vitalisierend. Besonders wird das Oxymel jedoch für seine Extraktionskraft geschätzt. Die Kombination von Honig und Essig ist nach Alkohol die wohl wirksamste Methode, um Wirkstoffe aus Pflanzen zu extrahieren, und damit eine der wichtigsten Alternativen zu alkoholischen Tinkturen.
Goldrutenblüten
Honig (in bester Qualität)
Apfelessig
Etwa 3 Teile Honig mit 2 Teilen Apfelessig und 2 Teilen zerkleinterten Goldrutenblüten mischen. An einem dunklen Ort für 2-3 Wochen ziehen lassen. Täglich leicht schütteln, damit sich an der Oberfläche kein Schimmel bildet. Dann abseihen. Täglich kurmäßig oder bei Bedarf einen Esslöffel davon mit Wasser aufgegossen genießen.
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HINWEIS: Diese Informationen ersetzen nicht die Beratung eines Arztes, Apothekers oder Heilpraktikers. Alle erwähnten Heilpflanzen haben wissenschaftlich belegte Wirkungen oder haben ihre Tradition in der überlieferten Heilkunde und werden schon lange erfolgreich eingesetzt.
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