Die wunderschöne Königskerze. Ihre Signatur die einer Königin, in ihrer Aufrichtung und Strahlkraft. Sie ist eine alte Heilpflanze bei Husten und Heiserkeit. Mit ihrer Blüte in den heißesten Sommertagen trägt sie zudem eine große Lichtkraft für uns.
Die wunderschöne Königskerze. Im Volksmund auch Himmelsbrand, Marienkerze, Frauenkerze, Wollkraut oder Fackelkraut genannt, was wohl auf ihre frühere Nutzung als Fackel zurückgeht. Ihre Signatur die einer Königin, in ihrer Aufrichtung und Strahlkraft. Sie ist eine alte Heilpflanze bei Husten und Heiserkeit. Mit ihrer Blüte in den heißesten Sommertagen trägt sie zudem eine große Lichtkraft für uns. Über das Pflanzenwesen der Königskerze, Botanik, Heilkunde, Mythologie, Brauchtum und Räuchern.
Pflanzenwesen
Das Wesen der Königskerze ist das einer Königin. In ihrer unfassbaren Aufrichtekraft steht sie in der Landschaft und ist in ihrer Größe und mit ihren strahlend gelben Blüten unübersehbar. Doch gleichzeitig hat diese Erhabenheit nichts überhebliches. Sie scheint geerdet und ruhig, sie weiß um ihre Kraft und Größe. Eine innere Sicherheit, die keine Bestätigung im Außen braucht. Mit ihrer gelben Blüte um die Sommersonnwende nimmt sie alle Lichtkraft zum höchsten Stand der Sonne auf und gibt sie an dunklen Tagen an uns ab. Ihre wolligen Blätter vermitteln in der Signatur Schutz und Geborgenheit. Die Königskerze wächst gern an spannungsgeladenen Orten, wie unter Stromleitungen, an Bahnstrecken oder auf Schuttplätzen. Sie ist eine der alten Wetterpflanzen, die Spannungen zu lösen vermag.
Botanik
Die Königskerze gehört zu den Braunwurzgewächsen (Scrophulariaceae; früher Rachenblütler). Wir finden sie bei uns als großblütige Königskerze (Verbascum densiflorum), gemeine Königskerze (Verbascum phlomoides), oder auch kleinblütige Königskerze (Verbascum thapsus). Sie wächst an äußerst sonnigen, trockenen und steinigen Standorten wie Wegrändern, Schotter oder Schuttflächen. Im ersten Jahr entwickelt sie lediglich ihre weiß-filzige, bodenständige Blattrosette. Erst im zweiten Jahr wächst ihr mannshoher Stängel der im Juni oder Juli mit leuchtend gelben Blüten erblüht.
Heilkunde
Gemäß der Signaturenlehre weisen ihre großlappigen Blätter die Königskerze als eine der großen Lungenpflanzen aus. Sie enthält unter anderem Schleimstoffe und Saponine. Erstere legen einen schützenden, reizmildernden Film über unsere Schleimhäute, letztere haben eine leichte Reizwirkung und erleichtern das Abhusten von zähem Schleim bei festsitzendem Husten. Zudem enthält sie Aucubin, einen antibiotisch wirksamen Stoff. Die Königskerze ist somit in der überlieferten Heilkunde ein altes Mittel bei Atemwegserkrankungen und Erkältungskrankheiten mit Husten und Heiserkeit. Hildegard von Bingen setzt die Blüten zusammen mit Fenchelsamen und Wein zu ihrem Stimmwein an (Rezept folgt hier die Tage). Ein Ölauszug aus ihren Blüten soll gemäß der überlieferten Heilkunde bei Ohrenschmerzen helfen.
Auch auf der seelischen Ebene ist die Königskerze eine wunderbare Heilpflanze. Sie unterstützt uns mit ihrer stimmungsaufhellenden und aufrichtenden Kraft. Schon Hildegard von Bingen erkannte die Königskerze (bei ihr 'De Wullena') als ein Mittel gegen Melancholie . So schreibt sie "Die Königskerze ist warm und trocken und etwas kalt, und wer ein schwaches und trauriges Herz hat, der koche Königskerze mit Fleisch oder mit Fischen oder mit 'Kuchen' ohne andere Kräuter, und er esse das oft, und es stärkt sein Herz und macht es fröhlich."
Verwendet werden die Blüten als Tee oder Tinktur, angesetzt in Wein, Milch oder äußerlich als Ölauszug. Ihre Tinktur soll am besten mit bei Mondlicht gesammelten Blüten hergestellt werden, da sie einen saphirblauen Inhaltsstoff haben, der bei Sonnenlicht zerstört würde.
Brauchtum und Mythologie
Früher wurde die getrocknete Königskerze in Wachs oder Öl getränkt als Fackel verwendet (was übrigens wunderbar funktioniert und schön für Ritualbegleitung ist). Ein alter Segensspruch hieß "Die hohe Frau zieht übers Land, in der Hand hält sie den Himmelsbrand." Hier sieht man einen deutlichen Bezug zu Maria (provokant formuliert vielleicht auch die Erdengöttin, Himmelkönigin). Die Königskerze bildet im Brauchtum die Mitte der zu Mariahimmelfahrt gebundenen Kräuterbuschen bzw. Weihbüschel.
Räuchern
Die Königskerze gehört zu den alten Wetterpflanzen, die früher beim Aufziehen eines Gewitters verräuchert wurden. Es sind zudem die Pflanzen, die in ihrem Wesen eine spannungsabbauende Wirkung haben, sei es in Räumen oder in unseren eigenen System. Sie wirkt stimmungsaufhellend bei Melancholie und erinnert uns daran, uns von unserem inneren, göttlichen Licht führen zu lassen. Zudem gibt sie uns die königliche Haltung, die wir brauchen um herausfordenden Situationen aus einer inneren und gelassenen Kraft und Sicherheit heraus zu begegnen.
Empfehlung:
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HINWEIS: Diese Informationen ersetzen nicht die Beratung eines Arztes, Apothekers oder Heilpraktikers. Alle erwähnten Heilpflanzen haben wissenschaftlich belegte Wirkungen oder haben ihre Tradition in der überlieferten Heilkunde und werden schon lange erfolgreich eingesetzt.
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