Kräfte im Zodiac - Widder
- Laura Deichl
- 20. März
- 3 Min. Lesezeit
Mit der Kraft des Widders beginnt der Zodiac. Die Kraft des Widders wirkt immer dann, wenn etwas in Erscheinung tritt, in der Materie geboren wird. Der Widder ist feurige Impulskraft, die Fruchtbarkeit und neues Leben bringt, und auch gerne mal unbesonnen ist.

In dieser Reihe stell ich dir ab sofort die 12 Kräfte des Zodiac vor. Sie sind die 12 Grundkräfte, die die ganze Schöpfung aufbauen und permanent durch jeden Menschen, jedes Tier, jede Pflanze, jeden Einzeller, jeden Weltenkörper hindurch wirken. Sie sind die 4 Gesichter Gottes (Feuer, Wasser, Erde, Luft bzw. Norden, Osten, Süden, Westen) in jeweils 3 Offenbarungen. Diese 12 Kräfte bilden gleichzeitig eine Entwicklungsreihe, beginnend mit Widder und endend mit Fische, und somit das immerwährende Rad der Erneuerung, mit dem sich Leben in der Form manifestiert. Sie beschreiben unseren eigenen Lebenslauf, aber auch den jeder Pflanze, jedes Tiers, jeder Zivilisation, jedes unserer Projekte, sogar den Lauf jeder unserer Tage. Um später die anderen Beiträge der Reihe zu lesen, gib einfach 'Zodiac' in die Suchfunktion des Blogs ein oder wähle die Kategorie 'Astrologie' aus.
Der astrologische Jahreskreis und somit der Zodiac beginnen mit der Frühjahrsequinox (jährlich um den 20./21.3.), dem Frühjahrspunkt. Dem Initiationsmoment, an dem sich die Sonne über die sogenannte kosmische Spalte, vom Zeichen der Fische in das Zeichen Widder, bewegt. Der Widder, der Löwe und der Schütze (Kentaur) sind die drei Offenbarungen des ersten, feurigen Gesichts Gottes. Sie alle tragen den väterlichen, lebensspendenden Aspekt. Während der Widder als Frühlingszeichen dem jungendlichen Vater zugeordnet ist, dem Feuer des jungen Lebens, das den Schoß der Erde mit Fruchtbarkeit durchdringt, verkörpert der Löwe den gewachsenen Vater des Sommers und der Schütze den alten, weisen Vater des Winters.
Der Widder ist feurige Impulskraft, die auch gerne wild, unbesonnen und ungestüm ist, und gerne mal mit dem Kopf durch die Wand möchte. Die Kraft, die sich eben unter anderem im Tier des Widders manifestiert.
Die Kraft des Widders wirkt immer dann, wenn etwas in Erscheinung tritt, in der Materie geboren wird, sei es ein Mensch, ein Pflänzchen, oder ein Projekt. Der Widder ist die Kraft des Anfangs, sie bringt die Fruchtbarkeit, das neue Leben, das sich dann anschließend im Stier, der Erde, in der Erde wurzeln und materialisieren darf.
In der Systematik der 10 biblischen Opfertiere steht der Widder (in der Gruppe der Schafe) an erster Stelle, der Stier (in der Gruppe der Kühe), an zweiter Stelle. Hier sollte man wissen, dass die erste Stelle in der Bibel den Körper meint. Das Opfern des Widders bedeutet also, dass das Körperliche, die Materie Gott geopfert, also der Seele untergeordnet wird.
Auch Jesus Christus wird als Agnus dei, als Lamm Gottes bezeichnet. Die gewöhnliche Interpretation lautet hier, weil er sich aufgeopfert hätte für die Sünden der Welt. Doch Ostern ist auch das alte Fest der Frühjahrs-Tagundnachtgleiche. Also genau da, wo die Sonne von den Fischen in den Widder, also das junge Schaf, das Lamm, wandert, das dann geopfert wird. Zudem hat Jesus Christus genau am Übergang vom Widderzeitalter in das Fischezeitalter gelebt. Der Widder ist der Körper und aber auch das Ich, das Ego, das Persönliche, das ja in unserer Wahrnehmung so eng an den Körper geknüpft ist. Die Fische sind das andere Extrem, das Aufgehen des Ichs im höheren Selbst, im unendlichen Ozean des Bewusstseins, im Unpersönlichen, Tranzendenten, wo alles mit allem verbunden ist. Doch obwohl die Kraft der Fische und des Widders zwei Extreme sind, schließt sich hier der Kreis des Zodiac. Das vollentwickelte Ich ist im Ozean der Unendlichkeit aufgegangen. Und aus diesem Ozean des Unendlichen, Göttlichen, tritt wiederum das Neue in Erscheinung. Ein weiterer Aspekt des Göttlichen löst sich aus dem All-Einen hinaus und steigt hinab in die Materie. Und wird sich am Ende wieder im Unendlichen auflösen.
Das Agnus dei ist hier quasi die Christuskraft selbst, sie wirkt im Berührungspunkt von Geist und Materie. Jesus Christus, der als Göttliches in die Materie hinabgestiegen ist, um sie zurückzuholen ins Göttliche. Genau das ist auch die Christuskraft: Ich wende mich dem Himmel voll zu UND ich wende mich der Erde ganz zu. Zwischen dem Himmlichen und dem Irdischen liegt das Herz, die goldene Mitte, zwischen dem Weihrauch und der Myrrhe das Gold. Die Materie wird wieder durchheiligt, durchgeistigt, und es wird das vollzogen, wofür der Mensch eigentlich gekommen ist. Genau dieser Impuls passiert zur Frühjahrsequinox, wenn die Sonne als göttlicher Impulsgeber aus den Fischen in den Widder wandert.
Die Kraft des Widders in dir
Nutz diese Kraft des Widders für dich, wenn du das nächste Mal etwas Neues ins Leben bringen möchtest - oder einfach wenn du morgen früh aufstehst und deinen Tag beginnst.
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Der nächste Beitrag zu den Kräften des Zodiac folgt im April: der Stier.
Weiterführende Literatur:
Haich, Elisabeth (1954). Einweihung. 8. Auflage, 2024. Aquamarin Verlag, Grafing.
Weinreb, Friedrich (1963). Schöpfung im Wort. Die Struktur der Bibel in jüdischer Überlieferung. 3. Auflage, 2022. Verlag der Friedrich Weinreb Stiftung, Winterthur.
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