Rot gefärbte Eier, Osterwasser und das Feuer der Reinigung. Seit Urzeiten ist die Frühjahrstagundnachtgleiche und ihr altes Fest Ostara Symbol kosmischer Harmonie und Balance, der Fruchtbarkeit und wiederkehrenden Lebenskraft.
Das Licht ist zurück, die Lebenskraft fließt ganz spürbar wieder durch die Landschaft und das erste zarte Grün gebiert sich aus dem furchtbaren Boden. Das kosmische Mysterium der Wiedergeburt, rundum erneuert starten wir in einen neuen Zyklus. Wir nähern uns dem nächsten Sonnenfest im Jahreskreis, Ostara, der Frühjahrsequinox. Am 20. März sind Tag und Nacht exakt gleich lang, damit treten wir in die hellere Jahreshälfte ein. Tagundnachgleichen sind seit jeher Symbol kosmischer Harmonie und Balance. Für mich fühlt sich diese Zeit immer unglaublich weich und fließend an. Kein zuviel, kein zu wenig, keine Extreme, sondern einfach mal alles im rechten Maß. Über Fruchtbarkeit und Neubeginn, rot gefärbte Eier, Osterwasser, Neunkräutersuppe und andere Bräucher und Rituale zu Ostara.
Fruchbarkeit, Wiedergeburt, Neubeginn
Die Frühjahrstagundnachtgleiche wurde schon in unseren alten europäischen Kulturen gefeiert, die sich in ihrem Sein noch am Lauf von Sonne und Mond orientierten. Als eines der vier alten Sonnenfeste steht sie der Herbsttagundnachtgleiche im Jahreskreis gegenüber. In den matrifokalen Kulturen war Ostara die Rückkehr der Göttin aus der Unterwelt, und seit Urzeiten das Fest der Fruchtbarkeit und des wiederkehrenden Lebens. Nach dem langen Winter zeigt sich das erste Grün. Was in den Tiefen des Winters erträumt und geboren wurde, darf nun wachsen und gedeihen. Wie der Name schon sagt, ist das christliche Ostern eng verwoben mit dem alten europäischen Fest Ostara. Und auch in anderen Kulturen wurde die Sonnwende schon vor Tausenden von Jahren gefeiert.
Bräuche und Rituale
Um Ostara gibt es zahlreiche alte Bräuche und Rituale. Wie auch in vielen anderen Kulturen der Welt, stand auch hier schon vor tausenden von Jahren das Ei als Symbol für die Fruchtbarkeit im Mittelpunkt. Sie wurden rot gefärbt, die Farbe des Lebens und der Fruchtbarkeit. Diese Eier wurden von einem Tier als Frühjahrsboten überbracht, wie dem Hasen - im alten Griechenland noch ein heiliges Tier - und ebenso Symbol für Fruchbarkeit und Lebenskraft.
Auch die Symbolik des Wassers ist eng mit dem Fest Ostara verknüpft. Die Quellen waren in den alten Kulturen heilige Orte. Das Wasser als eines der drei zentralen Landschaftselemente (neben dem Stein und dem Baum) ist seit Urzeiten Symbol für die Reinigung und Träger des Numinosen und geistig-seelischer Qualitäten, aber eben auch Symbol für Leben und Fruchtbarkeit. Ein alter Brauch ist hier das Schöpfen von Osterwasser, mit dem man sich besprengte.
Wie zu jedem Jahreskreisfest gehört auch das Feuer zu Ostara. In manchen Regionen kennt man heute noch die traditionellen Osterfeuer. Das Feuer als Element hat eine sehr reinigende und stark transformierende Kraft. So wurde zur Frühjahrstagundnachtgleiche das Alte verbrannt, um dem Neuen Raum zu geben.
Auch gehört die Neunkräutersuppe zu Ostara. Mit ihr nahm man die heilkräftigen Kräuter des Frühlings zu sich, die in ihrer Zusammensetzung regional unterschiedlich sind - darunter meist Brennnessel, Gundelrebe, Bärlauch, Löwenzahn oder Giersch.
Räucherpflanzen
Zum Räuchern eignen sich an Ostara vor allem reinigende und segnende Pflanzen, wie Alant, Engelwurz, Thymian, Copal oder Lavendel. Insbesondere segnend sind auch die Myrrhe und der Weihrauch.
Praxis
Da die Sonne zur Frühjahrstagundnachtgleiche über die sogenannte kosmische Spalte von den Fischen in den Widder wandert, ist dies ein großer Initiationsmoment - vor allem dieses Jahr von ganz außerordentlichen astrologischen Konstellationen begleitet, die sowohl auf individueller als auch kollektiver Ebene tiefer Auswirkungen haben können.
Was möchtest du jetzt bewegen?
Was hast du gesät, was jetzt wachsen darf?
Was möchte durch dich in die Welt geboren werden?
Für was bist du Kanal? Was möchte durch dich in dieser Welt manifest werden?
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