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Laura Deichl

Saturn, Hüter der Schwelle

Aktualisiert: 9. Jan.

Saturn hat meist keinen guten Ruf, ist er doch Planet der entrinnenden Zeit, des Alters und des Schicksalhaften. Doch er ist auch unser großer Bewusstheitsbringer. Er ist der, der immer wieder fragt, warum wir hier sind. Über Saturn und seine Heilpflanzen.




Saturn, der Hüter der Schwelle. Das Thema der Schwelle, des Hütens der Schwelle, des Überschreitens der Schwelle, beschäftigt mich nun schon einige Monate. Und erst kürzlich habe ich einen wunderbaren Vortrag von Olaf Rippe gehört, über Saturn in Astrologie und Heilkunde. Neben dem Hüten der Schwelle ist Saturn auch Herr der Zeit, er ist Planet der Vergänglichkeit, der Alterungsprozesse und des Todes, des Verhärtens, des Kristallinen und der Steine, des Winters mit Eis und Schnee. Dem Saturn sind die Themen des Schicksalhaften, des Unabänderlichen, des Karmas zugeordnet. Doch Saturn ist auch der, der uns immer wieder prüft, ob wir auf dem richtigen Weg sind. Damit ist er unser Bewusstheitsbringer, er ist unser Einweihungsweg. Er ist der, der immer wieder fragt, warum wir hier sind. Über den Planeten Saturn, seine Aspekte und Heilpflanzen.



Hüter der Schwelle


Saturn gilt seit jeher als Hüter der Schwelle. Denn lange Zeit war er der neben Mond, Sonne und den Wandelplaneten, Merkur, Mars, Venus und Jupiter der letzte der sichtbaren Planeten. Danach öffneten sich die Weiten des Kosmos. Das Unsichtbare, das Geistige, die Anderswelt. Saturn war damit metaphysischer Hüter. Auch mit der Entdeckung von Uranus, Neptun und Pluto behielt er seine Rolle.


Saturn ist bei unserer Inkarnation, dem Prozess der Verdichtung vom Geistigen in die Materie, die erste Schwelle die wir passieren. Gleichermaßen ist es die letzte, die wir passieren, wenn wir wieder gehen. Er ist die Mitte der Sanduhr, das Nadelöhr, das wir nehmen, um in die materielle Verdichtung zu kommen, und wieder heraus.



Chronos, das Schicksalhafte und die entrinnende Zeit


Saturn gilt als Herrscher der Zeit, als Chronos. Saturn ist unsere Vergänglichkeit, ihm gehört das Altern und der Tod, aber auch das lange Leben. Er ist die Sanduhr, die abläuft. Genauso sind ihm die chronischen Krankheiten zugeordnet (siehe chronos) sowie die Chronologie unseres Lebens. Dem Saturn sind damit auch die Themen des Schicksalhaften, des Unabänderlichen, des Karmas zugeordnet, damit auch die Generationenlinie und Generationenkonflikte. In der Miasmenlehre sind wir hier in der Dunstglocke der Sykose 3 bzw. des Karmas - der immer wiederkehrenden Muster, des Prinzips der Ursache und Wirkung.


Saturn ist memento mori, denn alles muss zu Ende gehen, alles hat seine Zeit. Doch auch alles hat wieder einen neuen Anfang. So ist Saturn auch der Herrscher des Sternzeichens Steinbock und der (alte) des Wassermanns. Wenn der Steinbock in die Sonne eintritt, feiern wir die Wintersonnwende. Die Neugeburt des Lichts. Die Perchten ziehen übers Land, sie verbinden Licht und Schatten. Saturn ist Hüter dieser ganz besonderes Energie.






Kristallines, Flechten und Zen


So ist Saturn auch Herrscher des Winters. Schneekristalle, in ihrer hexagonalen Struktur, eine verschneite einsame Landschaft sind zutiefst saturnal. Überhaupt die Einsamkeit, die Einsiedelei, das Sich-Zurückziehen. Aber auch das Verbarrikadieren, das Verschrobensein, Gefühle nicht zum Ausdruck bringen können. Saturn gehören auch die Steine, die Kristalle, die Felsen, das Hochgebirge. Dort, wo nichts mehr wächst außer ein paar Flechten und Moose. Auch die sind ihm zugeordnet. Die karge Vegetation. Das Schlichte, das Pure. Zen.





Die seltsamen Heilpflanzen des Saturn


Die Heilpflanzen, die Saturn zugeordnet sind, sind die etwas Seltsamen. Es sind die Immergrünen, die mit Nadeln, die, die der Kälte trotzen. Es sind die Giftpflanzen und die Pilze, vor allem der Fliegenpilz und die psychedelischen, die uns den Schwellenübertritt ermöglichen.


Die Saturnpflanzen sind die der Alterserscheinungen, des Gebrechens, der Erschöpfung, der nachlassenden Geisteskraft, der Melancholie und Depression, der Karzinome, aber auch die des langen Lebens und der Fruchtbarkeit. Darunter sind die Mistel, die Stechpalme, der Efeu, der Buchs, die schwarze Nieswurz, die Eibe. Die Zypresse, der Schachtelhalm, das Mutterkorn, der Schierling, der Eisenhut, das Immergrün. Fast allesamt giftig, daher natürlich nur als homöopathische Präparate eingesetzt.


Das Metall des Saturn ist das Blei (natürlich auch homöopathisch; plumbum metallicum). Doch wird für saturnale Prozesse auch oft Gold eingesetzt, das Metall der Sonne als Gegenspieler des Saturn. Natrium muriaticum als Kochsalz, das Kristalline, ebenso wie Quarz, der Stein der großen geistigen Klarheit.





Saturn, unser Bewusstheitsbringer


Doch neben all dem scheinbar Unerfreulichen ist Saturn auch unser Bewusstheitsbringer. So sagt Steiner, wäre der Mensch ohne Saturn nur animalisch, im Seelischen zuhause, wie auch die Tiere. Erst durch Saturn erlangen wir unsere Bewusstheit.


Saturn hält uns zwischen Leben und Tod, als unser Einweihungsweg. Er will uns Verantwortung geben, er möchte, dass wir auf einem stabilen Fundament stehen, ohne Zweifel und Wankelmütigkeit. Wenn wir das tun, schenkt er uns alles, wenn nicht, bringt er alles zum Einsturz. Er ist der, der uns in seinen Transiten immer wieder prüft, ob wir auf dem richtigen Weg sind. Und uns ansonsten dahin schickt, wo wir eigentlich überhaupt nicht hin wollen, aber hin sollen. Saturn ist der strenge Vater, der aus größter Liebe für uns handelt, aber dabei nichts Liebevolles an sich hat. Er will aber auch, dass wir uns aus unseren eigenen Strukturen befreien, uns selbst erkennen und damit aus freiem Willen handeln zu könne - jedoch nicht aus dem Egoismus heraus, sondern aus dem Dienen an das größere Ganze. Damit ist Saturn auch der Bewusstheitsbringer, er ist unser Einweihungsweg. Er ist der, der immer wieder fragt, warum wir hier sind.


In den verschiedensten okkulten Einweihungswegen, wie der Kabbala, ist Saturn immer die letzte Schwelle, die wir nehmen müssen, die Einweihung selbst. Das Durchschreiten durch den Tod in die metaphysische, die kosmische Welt.








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