Die Schlehe ist eine alte Schwellenpflanze und der schwarzen Göttin zugeordnet. Jetzt im Frühjahr können wir ihre mandelartig duftenden Blüten zu Tinkturen verarbeiten, oder für Tees und als Räucherwerk trocknen.
Gerade blüht die Schlehe, ihre Zweige dich besetzt mit kleinen weißen Blüten, die so wunderbar mandelartig-süß duften. Die Schlehe ist ein bei uns typisches Heckengewächs und die Urform unserer Zwetschge. Als alte Schwellenpflanze ist sie vor allem der schwarzen Göttin zugeordnet. Jetzt im Frühjahr können wir ihre mandelartig duftenden Blüten zu Tinkturen verarbeiten, oder für Tees und als Räucherwerk trocknen. Im Herbst entwickeln sich dann die säuerlich-herben und Vitamin C reichen dunkelblauen Früchte, die am besten nach dem ersten Nachtfrost gesammelt werden und wunderbar in der Küche verarbeitet werden können.
Botanik
Die Schlehe, auch genannt Schlehdorn oder Schwarzdorn (Prunus spinosa), ist ein typisches und bei uns sehr häufig zu findendes Heckengewächs. Sie gehört zu den Rosengewächsen und ist, wie an der Farbe ihrer Früchte noch erkennbar, die Urform unserer Zwetschge. Ihre Zweige sind meist mit spitzen Dornen besetzt, weshalb man auch vom Schlehdorn spricht. Die Schlehe wächst an Waldrändern, Wegrändern, Feldrändern und Heiden auf kalkigen Böden. Im Frühjahr ist die Schlehe dicht von weißen Blüten übersät, die schon vor ihrem Blattaustrieb da sind (beim Weißdorn ist es genau umgekehrt). Im Herbst bilden sich schließlich die dunkelblauen, säuerlich-herben Früchte aus.
Wie auch die anderen Rosengewächse, enthält die Schlehe vor allem in Blüten und Steinen relativ viele Blausäureglykoside. Die erkennen wir an ihrem wunderbar Geruch und Geschmack nach Bittermandel bzw. Marzipan (man denke an den Geschmack von Apfelkernen, ebenfalls ein Rosengewächs). Sie sind in größeren Mengen eingenommen jedoch schädlich, daher sollte man die Blüten nur in Maßen verwenden (und die Steine der Früchte natürlich entfernen).
Heilkunde
In der überlieferten Heilkunde wird vor allem der Tee aus den Schlehenblüten verwendet. Dieser wird unter anderem bei Blasen- und Nierenbeschwerden, zur Blutreinigung, bei Magenkrämpfen, zum Abführen, bei Husten und Hautausschlägen und als allgemeines Stärkungsmittel verwendet. Die Früchte der Schlehe sind reich an Gerbstoffen und Vitamin C.
Auf der seelischen Ebene kommt vor allem der Schwellenaspekt der Schlehe zu tragen. Die Schlehe hat hier eine starke Wandlungskraft und hilft beim Überschreiten von persönlichen Schwellen. Sie unterstützt die Lösung und Transformation von festgefahrenen Situationen und gibt Mut zum Wandel.
Mythologie
Mit ihren schwarzen Zweigen und spitzen Dornen wurde die Schlehe in der keltischen Kultur der schwarzen Göttin des Todes und des Winters zugeordnet, und wurde oft mit dem Tod, Streit oder Verletzung assoziiert. Andererseits wurde die Schlehe mit ihren Dornen in vielen Kulturen auch als Schutzpflanze betrachtet. Man pflanzte sie um Siedlungen und Höfe, zum Schutz vor bösen Geistern und wilden Tieren. An Beltane, der Hexennacht, stellte man Schlehenzweige in die Fenster oder hängte sie über Stalltüren - zum Schutz vor den bösen Hexen. Auch in die Kleider eingenähte Zweige sollten ebendiese Wirkung haben. Aus den Zweigen der Schlehe wurden zudem Wünschelruten und Zauberstäbe hergestellt. Sie wurden vor allem verwendet um Kontakt zu den Erdwesen herzustellen, aber auch um dunkle Wesen zu vertreiben und negative Energien abzuwehren.
Die Schlehe ist also Schwellenpflanze, als Mittlerin zur Anderswelt, und damit vor allem der schwarzen Göttin zugeordnet. Neben der schwarzen Göttin verköpert die Schlehe aber auch die anderen beiden Göttinnenaspekte. Mit ihren dichten, weißen Blüten war die Schlehe ebenso verbunden mit der weißen Frühjahrsgöttin und der Wiedergeburt. Zudem steht die Schlehe für Fruchtbarkeit und damit die rote Göttin.
Rezept - Schlehenblütentee
Für einen Schlehenblütentee 1 TL getrockente bzw. 2 TL frischen Schlehenblüten mit 250 ml Wasser zum Sieden bringen, dann abgießen und noch warm trinken. In der überlieferten Heilkunde eingesetzt für seine blutreinigende, magenstärkende, harntreibende und leicht abführende Wirkung. Nach Bedarf täglich 1-2 Tassen trinken.
Rezept - Schlehenblütentinktur
Für die Schlehenblütentinktur ein kleines Schraubglas zu etwa einem Drittel mit den frischen Blüten füllen, mit 40 % Vol. Alkohol (z.B. Korn, Wodka) aufgießen und ca. 3 Wochen ziehen lassen. Dann abseihen.
Rezept - Schlehenblütenelixier
Das Elixier wird in der überlieferten Heilkunde bei Frühjahrsmüdigkeit und zur allgemeinen Stärkung empfohlen. 2 Handvoll frischer Schlehenblüten mit einer Flaschen Weißwein (750ml) und etwa 2-3 EL Honig oder Rohrzucker in ein großes Glas geben. Für etwa eine Wochen ziehen lassen, dabei täglich leicht durchschwenken. Abseihen und abfüllen. Die überlieferte Heilkunde empfiehlt bei Bedarf täglich ein Likörglas davon zu trinken.
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HINWEIS: Diese Informationen ersetzen nicht die Beratung eines Arztes, Apothekers oder Heilpraktikers. Alle erwähnten Heilpflanzen haben wissenschaftlich belegte Wirkungen oder haben ihre Tradition in der überlieferten Heilkunde und werden schon lange erfolgreich eingesetzt.
Vor allem die Blüten und Steine der Schlehe enthalten Blausäureglykoside, die in höherer Dosierung schädlich sein können.
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