Mit ihren orangeroten Früchten ist die Vogelbeere entgegen der weiten Vermutung nicht giftig, sondern reich an Vitamin C. Verarbeitet zu Salz, Chutney, Sirup oder Mus unterstützen die aromatischen und säuerlich-herben Vogelbeeren die Verdauung.
Wir sind im Spätsommer, der Herbst kündigt sich schon an, die Tage werden wieder kürzer und es beginnt die Zeit des Ausatmens und Loslassens. Die Goldrute blüht, die Vogelbeeren sind reif, wie auch die ersten Äpfel, und die Augustnächte sind mit ihrem Sternenhimmel schon wieder deutlich dunkler und kühler. Langsam beginnt die Zeit der Wildfrüchte - Schlehen, Weißdorn, Holunder, Vogelbeeren, Hagebutten. Sie sind unsere heimischen Superfoods. Unglaublich reich an Antioxidantien, Mineralstoffen und Vitaminen, vor allem Vitamin C, begleiten sie uns durch die kalte Jahreszeit.
Die Vogelbeere, oder Eberesche (Sorbus aucuparia), gehört zu den Rosengewächsen. Ihre wunderschönen orangeroten bis roten Beeren sind entgegen der weiten Vermutung nicht giftig. Sie enthalten zwar Parasorbinsäure, die in größeren Mengen zu Magenproblemen führen kann, die allerdings in der Verarbeitung durch Erhitzen, Trocknen oder Einlegen unschädlich wird.
Vogelbeeren erhalten unglaublich viel Vitamin C, daneben auch viele Gerbstoffe und Bitterstoffe, die sich unterstützend bei Magenverstimmungen und generell positiv auf die Verdauung auswirken. Mit ihrem aromatischen, säuerlich-herben Geschmack sind sie auch in der Küche vielseitig einsetzbar. Nach dem ersten Frost werden sie noch milder.
Meine liebsten Verwendungsmöglichkeiten als:
herbes Vogelbeerchutney zu Ziegenkäse, gegrilltem Fleisch, Ofengemüse & Co.
süßherber Vogelbeersirup aufgegossen mit Mineralwasser als erfrischendes Getränk
eingekochte Vogelbeeren in Sirup mit Gin zu Käse oder Desserts
aromatisches Vogelbeersalz
getrocknet ein paar davon übers Müsli
Rezept - Vogelbeersalz
Es gibt grundsätzlich zwei Möglichkeiten der Herstellung. Ich habe die Vogelbeeren frisch mit dem Salz vermahlen und das ganze anschließend getrocknet, so wird die Farbe intensiver. Man kann die Vogelbeeren aber auch erst im Ofen oder Dörrgerät trocknen und dann mit dem Salz vermahlen, dann kann man den Vogelbeeranteil auch noch erhöhen (mit frischen wird es sonst zu nass).
60 g Vogelbeeren
40 g grobes Steinsalz
Vogelbeeren waschen und gut trocken tupfen. Mit dem Steinsalz in einen Mixer oder Mörser zu einer Paste verarbeiten. Auf einem Blech oder Teller ausstreuen. Ich habe mein Salz für etwa 1 Stunde bei 50 Grad Umluft im Backofen antrocknen und dann einige Tage bei Zimmertemperatur fertig trocknen lassen. Dabei immer wieder mit den Fingern durchmischen. Super zu Kartoffeln, über Suppen, im Salat, zu Eiern oder am besten einfach aufs Butterbrot.
Rezept - Vogelbeerchutney
100 g Vogelbeeren
1 Zwiebel
1 großer Apfel
60 g Honig
60 ml Weißwein
½ Zimtstange
½ TL Senfkörner
1 Prise Chili
Zwiebel würfeln und auf mittlerer Hitze langsam dünsten und leicht karamellisieren lassen. Klein geschnittenen Apfel, Vogelbeeren, Honig und Gewürze zugeben und mit Weißwein ablöschen. Bei geringer Hitze unter Rühren ca. 30 Min. köcheln lassen. Evtl. pürieren. Das herb-süße Chutney passt super zu Käse, Ofengemüse & Co.
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HINWEIS: Diese Informationen ersetzen nicht die Beratung eines Arztes, Apothekers oder Heilpraktikers. Alle erwähnten Heilpflanzen haben wissenschaftlich belegte Wirkungen oder haben ihre Tradition in der überlieferten Heilkunde und werden schon lange erfolgreich eingesetzt.
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