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Laura Deichl

Über Weihrauch, Myrrhe & Gold

Weihrauch, Myrrhe und Gold. Warum sie seit jeher zusammengehören, wie sie beim Räuchern eingesetzt werden und bei welchen Themen sie in der systemischen Aufstellungsarbeit wundervoll unterstützen.




Weihrauch und Myrrhe, Transzendenz und Materie, das Männliche und Weibliche. Harze werden in Kulturen um die ganze Welt seit Urzeiten als Räucherwerk und Heilmittel eingesetzt. Bei uns kennt man heutztage meist nur noch das Räuchern von Weihrauch aus der kosmisch orientierten und sehr patriarchal geprägten christlichen Kultur. Doch hat zum Weihrauch früher immer die Myrrhe gehört. Denn der Weihrauch unterstützt beim Räuchern das Männliche, Transzendentale und Geistige, so wie die Myrrhe für das Weibliche, Irdische, Körperliche steht. So wurden in alten Zeiten oft beide Harze zu gleichen Teilen verräuchert – der Weihrauch für die Durchdringung der Materie mit Geist, die Myrrhe um uns der Magie der Materie selbst zu öffnen. Dazwischen liegt das Gold, unsere Ich-Stärke und Herzendkraft. Über Weihrauch, Myrrhe und Gold. Und ihre Bedeutung in der systemischen Aufstellungsarbeit.



Weihrauch


Der Weihrauch ist das getrocknete Harz der Boswellia Bäume (Boswellia spp.), von denen es etwa 20 bis 30 Arten gibt, die alle im orientalischen Raum beheimatet sind. Sie gehören wie die Myrrhenbäume zu den Balsambaumgewächsen (Burseraceae).


Der Weihrauch unterstützt beim Räuchern das Männliche, Transzendentale und Geistige. Der Weihrauch öffnet uns für die Durchdringung der Materie mit Geist. So kennt man den Weihrauch aus vielen sakralen Traditionen, vor allem den kosmisch orientierten wie dem Christentum. Weihrauch wurde schon im alten Ägypten, bei den Römern und Griechen zum sakralen Räuchern verwendet, sowie heute noch in der katholischen und orthodoxen Kirche. Der Weihrauch öffnet den spirituellen Raum und unseren Zugang ins Geistige. Bei der Hausräucherung wirkt er segnend und reinigend. Weihrauch hilft bei der Kontaktaufnahme mit den Ahnen und unterstützt die Lösungsarbeit.




Myrrhe


Die Myrrhe ist das getrocknete Harz der Myrrhenbäume (wie Commiphora myrrha), die in Vorderasien und Nordafrika zu finden sind. Sie gehören ebenfalls zu den Balsambaumgewächsen und wachsen als dorniger Busch oder Strauch. Das orangebraune Harz wird in Handarbeit abgesammelt und getrocknet.


Auch die Myrrhe wird seit Urzeiten zu sakralen wie heilkundlichen Zwecken verwendet. Wie der Weihrauch das Männliche, Transzendentale und Geistige verkörpert, so repräsentiert die Myrrhe das Weibliche, Irdische und Körperliche. Myrrhe kommt etymologisch vom arabischen Murr ‚bitter’, was ihren balsamischen, aber leicht bitteren Geruch und Geschmack beschreibt. Die Myrrhe öffnet und beim Räuchern der Magie der Materie selbst. Sie öffnet unsere Intuition und verbindet uns mit der Erde, der Großen Mutter. Die Essenz der Myrrhe ist das Achten und Würdigen des Weiblichen. Die Myrrhe eignet sich daher besonders, wenn in einem Familien- oder Haussystem das Weibliche außer Balance ist oder geringschätzt wird, oder in der Vergangenheit dahingehend auch Gewalt ausgeübt wurde. Zudem unterstützt sie unser Ja zur Schöpfung und allem was ist, und hilft uns bittere Themen zu akzeptieren und verstoffwechseln. Zum Erden können wir einem Menschen die Fußsohlen mit Myrrhe räuchern.






Weihrauch und Myrrhe in der systemischen Arbeit


In der systemischen Aufstellungsarbeit können Weihrauch und Myrrhe an den richtigen Stellen gezielt eingesetzt werden, um bestimmte sich zeigende Heilungsbewegung zu unterstützen.


Die Myrrhe, die ihre Basis im Miasma der Psora hat und mit ihrer Spitze in die höheren, dichteren Miasmen reicht, verankert uns in der Materie. Sie wird eingesetzt, wenn jemand mit der Materie oder dem Mütterlichen hadert. Die Myrrhe unterstützt unser 'Ja' zu unserem inkarnierten Leben mit allen seinen Bewegungen, auch wenn sie noch so bitter erscheinen mögen. Dazu gehören verschiedene Inkarnationsthemen, Themen des Mütterlichen, doch insbesondere auch Themen die konkret mit materiellen Themen wie Geld, Grundbedürfnisse etc. zu tun haben. Der Schlüsselsatz der Myrrhe ist Ich nehme die Erde ganz. Ich nehme die Mutter ganz. Beide sind gleichbedeutend, denn wer die Mutter nimmt, muss der Erde nicht mehr entfliehen.


Der Weihrauch, der seine Basis in den dichteren Miasmen hat und bis in die Psora dringt, öffnet und dem Göttlichen. Er wird eingesetzt, wenn jemand dem Vater hadert und währendessen permanent das Göttliche sucht. Dazu gehören das Hadern mit Gesetzmäßigkeiten und Autoritäten. Der Weihrauch ist der Trichter, in den alles hinein in die Materie fällt. Der Schlüsselsatz des Weihrauch ist Ich nehme das Heilige ganz. Ich nehme den Vater ganz. Wieder sind beide gleichbedeutend, denn wer den Vater nimmt, muss Gott nicht mehr suchen.



In der Mitte liegt das Gold


In der Mitte, dort wo sich die beiden Dreiecke von Weihrauch und Myrrhe schneiden, liegt das Miasma der Skrophulose. Das Miasma der größten Wandlungskraft. Dieser ist astrologisch die Sonne zugeordnet, und von den Metallen das Gold. Womit wir die Triologie von Weihrauch, Myrrhe und Gold vollständig hätten. Wie sie als Gaben schon die drei Weisen, Könige, Magier (magoi) aus dem Morgenland, die der okkulten Dinge kenntlich warten, als Gaben bei sich hatten. Caspar, Melchior und Balthasar, der Heiler, der Priester und der Herrscher, sie bringen Myrrhe, Weihrauch und Gold.


In dieser Mitte, der Skrophulose, liegt die Ich-Kraft, Manifestationskraft, unsere individuelle Strahlkraft, die nicht nur vom Außen beleuchtet wird, sondern von Innen heraus strahlt. Dieser Mitte ist zudem das Herz zugeordnet, unsere dann leuchtende Wesensmitte, die Körper und Geist verbindet. Wo Geist die Materie durchdringt und wir gleichzeitig die Magie der Materie, als höchst verdichtetes Bewusstsein erkennen.








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